Gesundheit


Sportschießen als Gesundheitssport

 

Sportschießen ist in jedem Alter ein attraktiver Sport, der soziale und psychologische Vorzüge bietet. Darüber hinaus ergeben sich aus der sportlichen Bewegung heraus gesundheitsfördernde Aspekte.

 

Soziale und psychologische Aspekte

Der Schießsport ist eine Disziplin, die von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bis in das Seniorenalter gemeinsam trainiert wird. Das soziale Gefüge der Altersgruppen im Verein lässt den Sport von den Gruppen als ein Gemeinschaftserlebnis erfahren, es stärkt nicht nur die soziale Kompetenz, sondern auch die Alltagskompetenz. Wer als Senior lange im Verein trainiert, bleibt Teil dieser aktiven Gemeinschaft und genießt einen besonderen Schutz vor Altersdiskriminierung. Dieser soziale Mehrwert allein stärkt das seelische Wohlbefinden und wirkt gesundheitsfördernd auf die Psyche des Sportlers. Eine Stimmungsaufhellung durch das Training wird unter psychologischen Aspekten darauf zurückgeführt, das die Konzentration auf die sportliche Tätigkeit den Fokus von Stressfaktoren weglenkt, sodass diese nicht mehr, oder nur noch wenig reduziert wahrgenommen werden (Weineck 2010, S. 1022) Sport stärkt altersunabhängig zudem das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Auch die Selbstständigkeit im Alter wird gefördert (Weineck 2010, S. 1020)

 

Physiologische Aspekte am Beispiel Bogenschießen

 - Kraftdauersportart

   Der Bogensport zählt zu den Kraftausdauersportarten und erhält bzw.steigert die physische Leistungsfähigkeit.

- Kompensation und Verzögerung von Gelenkarthrose

   Im zunehmenden Alter treten Arthrosen immer häufiger auf. Eine trainierte Muskulatur ist der beste Schutz für die  

   Gelenke.  Besonders beim Bogensport spielt neben dem Schießtraining das ergänzende allgemeine Krafttraining eine Rolle um

   muskuläre Dysbalancen auszugleichen. Nur so kann eine stabilisierende Wirkung der Muskulatur die Gelenkarthrose

   wirkungsvoll kompensieren.

- Haltungsprophylaxe

   Die Rumpfmuskulatur beugt bei guter Ausprägung dem altersbedingten Haltungsverfall vor (Weineck 2010, S. 1023) Das

   gezielte Training der Rumpfmuskulatur erhöht also nicht nur die Stabilität des Bogensportlers bei der Technikausführung, es

   entfaltet darüber hinaus eine hervorragende Wirkung in der Haltungsprophylase.

- Gewichtsreduktion

   Bogenschießen als Kraftausdauersport steigert den Energieverbrauch und wirkt damit auch bei der Reduktion des

   Körpergewichts mit. Neben dem Energieverbrauch während der Belastung kommt es zum Nachbrenneffekt in der Zeit nach

   dem Training. Knapp über 1,4 Kilometer legt ein Sportler zu Fuß zurück, wenn er nach zwölf Probepfeilen 2 x 36 Pfeile auf 50

   Meter Wettkampfentfernung schießt. Der Energieverbrauch wird also beim Schießen insbesondere durch das wiederholte

   Spannen und Halten des Bogens, dem Ziehen der Pfeile (Kraftausdauerfähigkeit), als auch beim Gehen während des Trainings

   (Ausdauerfähigkeit) erzeugt.

- Sturzprophylaxe

   Die Gebrechlichkeit und Sturzgefahr älterer Menschen ist im Wesentlichen auf einen Kraftverlust aufgrund mangelnder

   Aktivität und dem damit verbundenen Rückgang der Muskelmasse zurückzuführen. Es entstehen Unsicherheiten beim Gehen

   und Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten. Menschen, die häufig zu Fuß unterwegs sind und koordinative Fähigkeiten 

   trainieren, haben geringere Sturzraten (Weineck 2010, S. 1025) Die beim Bogensport trainierten koordinativen Fähigkeiten

   (z.B. Gleichgewichtsfähigkeit) und insbesondere auch die Hand-Auge-Koordination leisten gerade im Alter einen

   wichtigen Beitrag zur Sturzprophylaxe.

 Quelle: Aktiv und fit bleiben mit Bogenschießen, Oliver Haidn, Günter Kuhr, Natalia Butuzova, Holger Hertkorn